Ruderer beenden Herbstsaison mit internationalem und nationalem Paukenschlag

Die Temperaturen sinken in den einstelligen Bereich aber die Ruderer des in Oldenburg ansässigen Regattaverbands Ems-jade-Weser lassen die nationalen und internationalen Rudergewässer kochen. Mit einem Paukenschlag beendet der von Matthias Helmkamp geleitete Landesstützpunkt Oldenburg eine der erfolgreichsten internationalen Saisons seit Bestehen der regionalen Leistungsförderung durch das Team NordWest.

Im Süden Deutschlands kämpfte Janne Rosendahl auf der Regattastrecke in München-Oberschleißheim mit seiner Mannschaft im gesteuerten Riemenvierer um das Podest der U19-Europameisterschaft. Direkt vor der Haustür erlebte der Werdersee in Bremen die deutschen Sprintmeisterschaften mit einem Großaufgebot aus Oldenburg.

Lange musste Janne Rosendahl auf seine Berufung in die Nationalmannschaft warten, nun war es endlich soweit. Bereits 2020 qualifizierte sich der 18-jährige Oldenburger mit seinem Ruderpartner Tom Thomas für den Baltic-Cup, welcher aufstrebenden Rudertalenten das erste Mal den Adler auf der Brust ermöglicht. Pandemiebedingt wurde der Baltic-Cup allerdings abgesagt, sodass auch das Debüt in der Nationalmannschaft verschoben werden musste. Aber Rosendahl und Thomas sagten sich, dass aufgeschoben nicht gleich aufgehoben ist und kämpften sich über die Saison 2021 wieder in den Bereich der internationalen Plätze. Nachdem Tom Thomas bereits für die U19-Weltmeisterschaft nominiert war, musste Rosendahl auf Abruf warten und wurde zur U19-Europameisterschaft erstmal benannt. Als die Weltmeisterschaft dann endgültig stattfinden konnte wurde Rosendahl endlich auch nominiert und konnte sich auf den ersten internationalen Einsatz freuen. Mit einer Mannschaft aus Essen und Dortmund wurde der gesteuerte Riemenvierer in Essen auf dem Baldeneysee trainiert mit dem Ziel auf der olympischen Regattastrecke von München das Podium zu erklimmen.

Bei sechs Meldungen traf die Crew um Janne Rosendahl bereits am Samstag auf die Gegner aus Italien, Russland, Ungarn, Tschechien und Ukraine im Bahnverteilungsrennen. Dort setzte sich der amtierende Weltmeister aus Italien dominant an die Spitze und führte das Rennen ohne Probleme an, das deutsche Boote folgte den Italienern und Russen auf den dritten Platz, sodass die Zielstellung mit dem europäischen Podium bestätigt werden konnte.

Am Sonntag ging es im Finale dann um alles. Unter sehr guten äußeren Bedingungen ging das Finale auf die Strecke und es wurde direkt klar, dass der Weltmeister aus Italien auch der neue Europameister werden wird. Dahinter entwickelte sich ein spannender Dreikampf um die Medaillen. Auf den dritten 500 Metern der 2000 Meter Strecke setzten sich dann die Russen und Tschechen etwas vom deutschen Boot ab. Am Ende gab es einen im ersten Moment enttäuschenden vierten Platz, das Podium wurde um 1,5 Sekunden verpasst. Im zweiten Moment hingegen entwickelte sich Stolz und Zufriedenheit über das Ergebnis, denn Rosendahl entwickelte sich über die Saison zu einem Schlagmann mit internationaler Klasse und ruderte in einem Auswahlboot Deutschlands. Landestrainer Helmkamp schätzt die Entwicklung von Rosendahl: „Zu Beginn der Saison standen Rosendahl und Thomas auf dem 30.Platz der Zweierüberprüfung. Bei der zweiten Überprüfung gelang ein famoser 12. Platz mit der Nominierung zur WM und EM für beide Sportler. Hätte uns das Ergebnis jemand nach der ersten Überprüfung genannt hätten wir sofort unterschrieben!“

 

Nahezu zeitgleich zum Rennen von Rosendahl in München, holten sich die U17 und U19 Sportlerinnen vom Regattaverband Ems-Jade-Weser auf den deutschen Sprintmeisterschaften zwei Goldmedaillen. Im gesteuerten U17-Vierer gelang Emma Brahms, Carlotta Meyer, Louisa Thomas, Tomke van Lengen und Steuerfrau Anna Stümpert ein Husarenritt. Mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf die Boote aus Berlin und Essen sicherten sich die fünf Mädchen aus Leer den Titel der deutschen Sprintmeisterinnen über die 400 Meter Distanz. Für alle fünf war es die erste Medaille auf nationaler Ebene. Dies sollte sich aber schnell ändern, da der U19-Achter anstand. Mit den national erfahrenen Annelie Heitsch, Anna Oldewurtel, Tessa Winkels und Vize-Weltmeisterin Eva Weitzel wurden die bereits dekorierten Goldmädchen verstärkt. Der Werdersee erlebte in diesem Finale der Flaggschiffe des Rudersports das deutlichste Finale des Tages. Mit 3,71 Sekunden setzte sich der NordWest-Express vor die Boote aus Berlin und Nürtingen und gewann mit über einer Bootslänge. 

Der Regattaverband Ems-Jade-Weser blickt somit auf eine sehr erfolgreiche Saison 2021 zurück. Mit insgesamt fünf international nominierten Sportlerinnen und Sportlern und zahlreichen Medaillen auf deutschen Meisterschaften zeigte sich die ruderische Klasse der Region im Nord-Westen. Der sportliche Leiter Matthias Helmkamp schaut bereits in die Zukunft: „Mit der Saison 2021 können wir höchst zufrieden sein! Dennoch muss der Blick in die Zukunft gehen. Dort lautet die Aufgabe weiteren Rudernachwuchs zu finden. Wir sind in guten Kontakt zu einigen Schulen, freuen uns aber natürlich über jeden der das Rudern auch außerhalb der Schule gerne mal ausprobieren möchte. Die Rudervereine der Region haben offene Türen!“

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