Sechs Bundesadler fliegen in den NordWesten – Rudertalente sichern sich Nationalmannschaftsnominierung

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„In das Nominierungsbüro kommen bitte...“, so beginnt die wohl beliebteste Lautsprecherdurchsage auf Deutschen Meisterschaften für junge Rudertalente. Aufgrund der zu beachtenden Hygienebestimmungen musste diese in diesem Jahr leider wegfallen. Dies tut der Freude von drei Ruderinnen, zwei Ruderern und Landestrainer Matthias Helmkamp vom Regattaverbands-Ems-Jade-Weser keinen Abbruch. Mit diesem tollen Ergebnis im Gepäck geht es für Tom Thomas (Leer), Janne Rosendahl, Eva Weitzel, Elisa Patzelt und Patricia Schwarzhuber und Trainer Matthias Helmkamp (alle Oldenburg) in den kommenden Wochen in die Vorbereitung zum internationalen Saisonhöhepunkt.

Mit Eva Weitzel und Tom Thomas hat der Deutsche Ruderverband gleich zwei Athleten in den U19-Nationalmannschaftskreis zur Weltmeisterschaft im bulgarischen Plovdiv eingeladen. Die kommenden Wochen werden die beiden gemeinsam mit der nationalen Ruderelite im Trainingslager Berlin-Grünau verbringen. Dort müssen Thomas und Weitzel in einem knallharten Auswahlverfahren gegen die anderen Talente um einen Rollsitz im Achter und gesteuerten Vierer kämpfen. Nur die besten acht Ruderer und Ruderinnen werden auf der Weltmeisterschaft den Bundesadler im Paradeboot, dem Achter tragen dürfen. Vier weitere kommen in den gesteuerten Vierer und zwei bilden den Ersatzzweier, der im Krankheitsfall einspringen muss. Weitzel und Thomas gehen die Selektion positiv an: „Wir wissen auch im nationalen Bereich um unsere physische Stärke. Natürlich müssen wir 100% geben um in das Paradeboot zu kommen – jeder der hier ist möchte die Weltmeisterschaft im Achter bestreiten!“ Gefahren wird ein 2000 Meter Wettkampftest auf dem Ruderergometer, ein Stufentest zu Bestimmung der körperlichen Fitness und eine 2000 Meter Strecke im Messboot. Das Messboot der Forschung-Entwicklung-Sport (FES) erzeugt hunderte Daten in einem Ruderschlag und macht den Ruderer so fast transparent in seiner Rudertechnik. „Ziel ist es acht passend rudernde Athletinnen zu finden die zusammen internationale Klasse haben für ein möglichst gutes Ergebnis.“, so Trainer Helmkamp.

Durch keine Selektion muss hingegen Janne Rosendahl. Der U19-Ruderer aus dem Regattaverband Ems-Jade-Weser hat seinen Platz auf der U19-Europameisterschaft im gesteuerten Vierer sicher. „Bisher handelt es sich noch um eine Benennung und keine Nominierung. Es ändert sich zu einer Nominierung, wenn die U19-Weltmeisterschaft mit deutscher Beteiligung stattfinden konnte.“, erklärt Stützpunkttrainer Helmkamp die pandemiebedingte Besonderheit einer erstmals durch den Deutschen Ruderverband ausgesprochenen Benennung. Janne Rosendahl, welcher in der Saison der Zweierpartner von WM-Teilnehmer Thomas war, konnte sich durch gute Leistungen im Kleinboot für die Europameisterschaft Anfang Oktober in München empfehlen. „Ich hoffe sehr, dass die EM in München stattfinden kann, am liebsten natürlich mit heimischen Publikum auf der Tribüne der olympischen Spiele 1972!“, so Rosendahl.

Auch im U23-Bereich geht es dieses Jahr nicht ohne den roten Einteiler des Regattaverbandes Ems-Jade-Weser. Mit Elisa Patzelt und Patricia Schwarzhuber gehen gleich zwei Sportlerinnen im deutschen Frauenachter bei der U23-Europameisterschaft in Polen an den Start. Die für Anfang September geplante Europameisterschaft wird für Patzelt das erste internationale Event für den Regattaverband sein, vorher fuhr sie zweimal auf der U19-WM für den Lüneburger Ruderclub und konnte internationales Edelmetall erringen. Für Schwarzhuber wird es hingegen die letzte internationale Teilnahme werden. Nach drei Weltmeisterschaften wird Schwarzhuber den Riemen an die Wand hängen um sich verstärkt ihrer beruflichen Zukunft zu widmen. „Wir wollen als Team nochmal zusammen internationale Stärke beweisen. Im Achter haben wir dazu gute Möglichkeiten, die Mannschaft um uns rum ist schon sehr stark.“, so Schwarzhuber und Patzelt. Mit Partnerinnen aus Essen-Kettwig, Saarbrücken, Berlin, Trier, Ingelheim und Limburg wird internationales Edelmetall ins Visier genommen. Auf der Reise wird sie ihr Heimtrainer Matthias Helmkamp begleiten, welcher vom Deutschen Ruderverband dazu berufen wurde den Frauenachter zusammenzustellen und zur Europameisterschaft zu trainieren.